Programm

Das ausführliche Programm finden Sie hier als pdf zum Download.
Farbzuordnung der Themenblöcke:
Themenblöcke-Farbzuordnung



Klicken Sie auf einzelne Diskussionsrunden im Bild, um mehr über die Beiträge zu erfahren.Programm Freitag

Programm Samstag

Was sind Fishbowl, Workshops und World Cafés? – Verlinkt gibt es Informationen zu den Formaten und der inhaltlichen Ausrichtung der Themenblöcke.

Kurzbeschreibung der Beiträge

Keynote Themenblock 1:
Transformation in der Stagnation: Wie sich das Wissenschaftssystem gegen gesellschaftliche Öffnung wehrt
Alexander Gerber, Hochschule Rhein-Waal/Institut für Wissenschaftskommunikation

Während die ‚großen Fragen‘ unserer Zeit die gesellschaftlich-mediale Debatte dominieren, verharren institutionalisierte Wissenschaft und Forschungsförderung weitestgehend in ihren jahrzehntealten Strukturen und Prozessen. Wie offen kann Kommunikation in einem geschlossenen System wirklich sein? In wie weit sind partizipative Agendaprozesse in der Wissenschaft wünschenswert und realisierbar? Welches wären die Stellschrauben einer Öffnung?
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Keynote Themenblock 2:
Chancengleichheit als Behauptung – Widersprüche in der Partizipationsdebatte
Serge Embacher, Politikwissenschaftler und Publizist, Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement

Dass Partizipation auch in der Forschungspolitik sinnvoll wäre, liegt auf der Hand und gehört zum guten Ton jedes wohlmeinenden Grußworts. Die Realität sieht indes völlig anders aus: Die Entscheidung über Forschungsprogramme und entsprechende Geldströme liegt bei wenigen mächtigen Playern in Wirtschaft und Politik. Partizipation, die ihren Namen verdient, kann solange nicht stattfinden, wie es keine öffentliche und folgenrelevante Debatte über eine an Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit orientierte gesellschaftliche Entwicklung gibt. Eine solche Debatte kann sich jedoch – wenn überhaupt – nur mit Hilfe einer starken Zivilgesellschaft entfalten.
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Workshop: Citizen Science und Open Innovation: Herausforderungen für die Bürgerbeteiligung [120 Min]
Moderation: Norbert Steinhaus, Wissenschaftsladen Bonn

Evaluierung von Citizen Science Projekten und Wissenschaftsläden – Herausforderungen, Schnittmengen und gesellschaftlicher Kontext
David Ziegler & Lisa Pettibone, GEWISS

Die Evaluierung von Projekten nimmt oft einen hohen Stellenwert ein und ist ggf. mit der Bewilligung von Fördergeldern verknüpft. Dabei müssen im Hinblick auf Citizen Science, Wissenschaftsläden oder weitere Aktivitäten im Bereich partizipativer Wissenschaft besondere Herausforderungen gemeistert werden: neben „rein wissenschaftlichen“ Kriterien gilt es Faktoren wie Partizipation, Bildung oder politische Sensibilisierung zu bewerten. Ziel des Workshops ist, zu erkunden, welche Bewertungskriterien sinnvollerweise herangezogen werden können und inwiefern Schnittmengen in der Evaluierung von Wissenschaftsläden und Bürgerforschung bestehen. In der zweiten Hälfte des Workshops wird das Thema Evaluierung auch im politischen Kontext thematisiert – wie sollten sich Akteure positionieren, um Fokus und Verlauf einer anstehenden Evaluierung mitgestalten zu können.

„OPEN INNOVATION IN SCIENCE“ – insbesondere die CROWDSOURCING Initiative „Reden Sie mit!“
Lucia Malfent, Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Forschung intensivieren mit direktem Nutzen für die Gesellschaft, das ist das Ziel der Initiative Open Innovation in Science der österreichischen Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Wissenschaft tritt in den Dialog mit der Bevölkerung. Durch das Crowdsourcing Projekt „Reden Sie mit!“ werden BürgerInnen zu ExpertInnen und und Forschungsprozesse neu gestaltet. Durch die Beteiligung „unüblicher Wissensgeber“ soll die Forschung neue Impulse erhalten und zu neuen Lösungen gelangen. Mit Ihrem Konferenz-Beitrag stellt die Projektleiterin die in dieser Form europaweit einzigartige Initiative zur Bürgerbeteiligung in der Wissenschaft vor.
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World Café: Partizipation in der Forschungspolitik [120 Min]
Moderation: Michael Strähle & Christine Urban, Wissenschaftsladen Wien

Entlang ausgewählter Fragen diskutieren die Teilnehmer/innen in ungezwungener Atmosphäre das Thema dieses Blocks vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit Partizipationsmaßnahmen. Das World Café ist eine Plattform zur Diskussion offener Fragen der Partizipation in der Forschungspolitik: Wer wird gefragt? Wer wird eingeladen? Wie werden die Themen festgelegt? Wie werden die Ergebnisse verwendet? Was tun bei Interessenskonflikten? Wer erfährt davon?

Transparenz und Mitwirkung in der Forschungsförderung – Möglichkeiten und Grenzen am Beispiel des Programms „Wissenschaft für Nachhaltige Entwicklung“
Martin Berger, Nieders. Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Der Vortrag widmet sich dem Auswahlverfahren von Forschungsprojekten, die im Rahmen des Programms „Wissenschaft für Nachhaltige Entwicklung“ gefördert werden. Neu bei diesem Auswahlverfahren ist, dass die zweite Sitzung der wissenschaftlichen Gutachterkommission (Anhörung der Antragsteller/-innen) größtenteils öffentlich ist und auch Bürger/-innen und Vertreter/-innen der Zivilgesellschaft Fragen an die Wissenschaftler/-innen stellen können. Auf Basis der Erfahrungen der ersten beiden Anhörungen werden die Ausgestaltung und Veränderungen des Verfahrens präsentiert sowie grundsätzliche Überlegungen über den Nutzen, die Möglichkeiten und Grenzen der Beteiligung der Öffentlichkeit in der Auswahl von Forschungsprojekten angestellt.

Partizipation am Beispiel der Jugendarbeit in Diepholz
Ingo Cremer, Universität Vechta
Zusammenfassung folgt
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Workshop: Wie kann die Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft und Wissenschaft erfolgreich gestaltet werden? [120 Min]
Ansprechpartnerin und Moderation: Gisela Prystav, Kubus
 (Kooperations- und Beratungsstelle für Umweltfragen der TU Berlin)

Wege zur Nachhaltigkeit einer Friedens- und Entwicklungsorganisation
Leandra Praetzel (1), Martin Lohnecke (2), Kathleen Roth (2), Natascha Rüb (2), Tillmann Buttschardt (1,3), Henrike Müller (1), André Große-Stoltenberg (1)

1)AG Ökologische Planung / Angewandte Landschaftsökologie, Institut für Landschaftsökologie, Universität Münster, 2)EIRENE – Internationaler Christlicher Friedensdienst, Neuwied, 3)Zentrum für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung, Universität Münster

In diesem Kooperationsproprojekt zwischen dem Institut für Landschaftsökologie der Universität Münster und der Friedens- und Entwicklungsorganisation EIRENE sollen exemplarisch Prozesse und Strukturen innerhalb der NGO zur Nachhaltigkeit identifiziert und Handlungsoptionen eröffnet werden.
Zusammen mit den Mitarbeiter*innen und den Freiwilligen wurden zwei Handlungsfelder der Nachhaltigkeit, Mobilität und Ernährung, herausgegriffen, da diese als besonders wichtig bzw. dringend empfunden wurden. Durch die Flugreisen im Freiwilligen- und Fachkräfteprogramm entsteht automatisch ein hoher CO2-Abdruck, während das Thema „Ernährung“ sowohl im Alltag in der Geschäftsstelle als auch in der Seminararbeit bereits eine große Rolle spielt.
Um nachhaltige Handlungsweisen, einen geringeren CO2-Ausstoss bei Mobilität und Ernährung, zu verstetigen, wurde ein interaktiver Prozess angestoßen, der sich an der Arbeitsweise der NGO orientiert und alle beteiligten Akteure miteinbezieht.

Der campusWELTbewerb als Beispiel für Stärken und Schwächen einer transdisziplinär-intersektoralen Zusammenarbeit
Karola Hoffmann, Forum für internationale Entwicklung + Planung (finep)

Der campusWELTbewerb – Wettbewerb für globale Nachhaltigkeit an baden-württembergischen Hochschulen ist ein Pilotprojekt und bietet deshalb einen Lernraum. Die Konzeption und Implementierung erfolgt(e) durch die zivilgesellschaftliche Organisation finep. Anhand des Wettbewerbs werden beispielhaft Stärken und Schwächen von Kooperationen zwischen Zivilgesellschaft und Hochschulen benannt und daraus Handlungsvorschläge und Desiderate für verschiedene Stakeholder abgeleitet.
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Speeddating mit Projekten

Mögliche Projekte und GesprächspartnerInnen sind:

– Bürgerbeteiligung von Kindern und Jugendlichen in Forschung und Innovation, Universität Vechta, Christine Hunner-Kreisel
– Citizen Science Plattform: Bürger schaffen Wissen (GEWISS) Projektkoordination, Annett Richter, Lisa Pettibone, Wiebke Volkmann, David Ziegler
– Citizen Science Plattform: Bürger schaffen Wissen (GEWISS) Wissenschaftskommunikation, Susanne Hecker
– e-fect dialog evaluation consulting eG, Stefan Löchtefeld
Engagement für die Erhaltung der Biodiversität, Jade Hochschule, Carola Becker
– Forschungswende für alle?, Universität Oldenburg, Christian Lautermann
– Forum für internationale Entwicklung und Planung (finep), Karola Hoffmann
– Gendered University, TU Dresden, Rebekka Smuda
– Institut für Gesellschaftswissenschaftliche Forschung, Bildung und Information (FBI), Gabriela Schroffenegger
– Netzwerk n, Henrike Lindemann, Johannes Geibel
– Nord-Süd Kooperationen, Hochschule Emden/Leer, Alexandra Reith
– Orchideenkamp e.G., Andreas von Schell
– Projekt Inklusive Bildung, Stiftung Drachensee – TeilnehmerInnen des Projektes
– Responsible Research and Innovation, Wissenschaftsladen Bonn, Norbert Steinhaus
– Science Shop Vechta/Cloppenburg, Daniel Ludwig
–          Studierende als engagierte BürgerInnen, PH Karlsruhe, Sarah Weber
– Transparenz in der Forschungsförderung, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Martin Berger
– Wege zur Nachhaltigkeit einer Friedens- und Entwicklungsorganisation, Universität Münster, André Große-Stoltenberg, Leandra Praetzel
–  Wissenschaftsladen kubus der TU Berlin und Umsonstladen GeLa e.V., Johannes Dietrich
Wissenschaftsladen basis.wissen.schafft e.V., Dany Krohne, Katrin Schwahlen
– Wissenschaftsladen Dortmund e.V., Frank Nord, Petra Liebherr
– Wissenschaftsladen Potsdam e.V., Björn Huwe, Mario Parade, Jennifer Meyer
– Wissenschaftsladen Wien, Michael Strähle
– WTT e.V./AFoReg Interchange, Kirsten von der Heiden
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Workshop: Teilhabe an Hochschulen – ein Praxisworkshop von Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache [90 Min]
Ansprechpartnerin: Christina Schumacher, Jade Hochschule Oldenburg

„Teilhabe an Hochschulen – ein Praxisworkshop von Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache“
Teilnehmende des Projektes Inklusive Bildung, Stiftung Drachensee

Der Praxisworkshop wird von sechs Menschen mit sogenannten geistigen Behinderungen (mit pädagogischer Assistenz) durchgeführt, die derzeit im Rahmen des Modellprojektes Inklusive Bildung der Stiftung Drachensee in Kiel umfassend zur Bildungsarbeit qualifiziert werden. Als Expertinnen und Experten in eigener Sache vermitteln sie Einblicke in die Lebenswelten und Bedarfe von Menschen mit Behinderungen und geben den Teilnehmenden die Möglichkeit, Menschen mit Behinderungen in einer aktiven, gestaltenden Rolle zu erleben.
Der Workshop versteht sich als Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung partizipativer Wissenschaft, wie sie sich derzeit mit dem Modellprojekt Inklusive Bildung in der Lehre an schleswig-holsteinischen Hochschulen etabliert.
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Fishbowl: Ehrenamtliches Engagement – Potentiale und Grenzen [70 Min]
Moderation: Jennifer Meyer, Wissenschaftsladen Potsdam

Sinn statt Geld, Freiwilliges Engagement zwischen Eigennutz und gesellschaftlicher Effektivität
Johannes Dietrich, GeLa e.V. Fair teilen in Gemeinschaftsläden

Johannes Dietrich gründete 2009 mit anderen freiwillig Engagierten den Umsonstladen Ula – die erste Umsonstlädin in Berlin sowie 2011 den Verein GeLa e.V. Fair teilen in Gemeinschaftsläden. Der Impulsvortrag gibt diesbezüglich einen Einblick in die jahrelangen Erfahrungen mit einem Team freiwillig engagierter Menschen. Ziel des Vortrags ist es, eine Perspektive zu eröffnen, in der sich individuelles Sinnerleben und die Lösung gesellschaftlicher Probleme verbinden.

Bürger_innnen gestalten Willkommenskultur in Freital
Kirsten von der Heiden, AFoReg Interchange

Mit dem Ziel, Geflüchtete in Freital zu unterstützen, hat sich Anfang 2015 in Sachsen das Willkommensbündnis Freital [www.willkommensbuendnis-freital.de] zusammengefunden. Es agiert von Beginn an überparteilich und nicht konfessionsgebunden und möchte dort aktiv werden, wo die Pflichtaufgabe der zuständigen Behörden, nämlich die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten, endet. Dabei versteht sich das Willkommensbündnis Freital als Ergänzung zu den professionellen Helfenden der Flüchtlingssozialarbeit. Im Beitrag geht es um die offenen Fragen der Bündnismitglieder, die gewachsenen Ehrenamtstrukturen und Kooperationen sowie Grenzen, Möglichkeiten und Win-Win im Ehrenamt.
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Thementische mit kurzer Abschlussdiskussion: „Exzellente“ Ergebnisse mittels partizipativer Ansätze – Wie kann das gelingen? [90 Min]
Moderation: Dany Krohne und Katrin Schwahlen, beide basis.wissen.schafft e.V. Wissenschaftsladen Berlin

Ökoprofis und Naturliebhaber – Wege zu einem gemeinsamen Engagement für die Erhaltung der Biodiversität
Carola Becker, Jade Hochschule

Das von den Vereinten Nationen beschlossene Ziel, die weltweite Artenvielfalt als Naturerbe der Menschheit zu erhalten, kann ohne aktive Mitwirkung der Zivilgesellschaft vor Ort nicht erreicht werden. Auch wenn Naturschutz heute eine gesetzlich normierte Aufgabe des Staates ist, bildet die demokratische Willensbildung das Fundament konkreten Handelns. Eine unerlässliche Grundlage dafür ist wissenschaftlich gesichertes Wissen über die Vorkommen von Tier- und Pflanzenarten, ihre Lebensräume und ihre Entwicklungstendenzen in einer hinreichend genauen räumlichen Auflösung. Das historisch gewachsene Gefüge: „Das Ehrenamt liefert Daten – der Staat verarbeitet sie“ passt nicht mehr in die Zeit.
An dem Thementisch sollen folgende Fragestellungen erörtert werden:
– Wissenslücken: Warum fließen relativ wenig staatliche Ressourcen in naturkundliche Erfassungen?
– Kooperation: Wie sollte die Rollenverteilung zwischen Staat und Gesellschaft bei Artenerfassungen künftig gestaltet sein?
– ‚Exzellenz für alle‘: Wie könnte dieses Ziel konkret, insbesondere in den Regionen, aussehen?

Können wir das selber? Orchideenkamp Westerstede – Die sorgende Gemeinschaft im Quartier Stadtteilprojekt zwischen Utopie und Daseinsfürsorge
Andreas von Schell, Orchideenkamp e.G.

Der „Demografische Wandel“ als Chance für soziale Innovation. Unser Älterwerden, das Wegbrechen familiärer Strukturen und u.a. die Globalisierung des Arbeitsmarktes stellen Anforderung an unsere Kreativität, an unsere Gestaltungsvielfalt, insbesondere Quartiere zu schaffen, in denen Gemeinschaft und Nachbarschaft entstehen kann. Utopie oder notwendig im Kontext ihre Bedeutung für Sozialsysteme? Oder geht uns das alles nichts an und überlassen das der öffentlichen Daseinsfürsorge?
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Keynote Themenblock 3:
DIE STADT IST UNSERE FABRIK
Community Fabrication als Produktionsweise von morgen
Niels Boeing, Journalist und Autor

Viele europäische Großstädte haben sich in den vergangenen Jahrzehnten im Zuge der globalen Arbeitsteilung erkennbar deindustrialisiert und sind heute von einer Dienstleistungsökonomie geprägt. Diese Ausrichtung ist weder nachhaltig noch resilient. In der Bewegung aus Fab Labs, offenen Werkstätten und Makerspaces deutet sich nun eine neue Entwicklung an, in der die Produktion in die Stadt zurückkehrt und Produktionstechnik demokratisiert. Diese Orte der Community Fabrication können eine Infrastruktur für eine kommende städtische Ökonomie werden, die auf Teilhabe aufbaut.
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Keynote Themenblock 4:
Soziale Praxis als erkenntnisleitende Maxime. Zum Forschungsverständnis der anstiftung
Christa Müller, anstiftung

Die anstiftung, eine gemeinnützige Forschungsgesellschaft aus München, fördert, vernetzt und erforscht seit vielen Jahren Aktivitäten im Bereich Urban Gardening/Offene Werkstätten/Do it yourself und verbindet damit die Absicht, zu nachhaltigen Lebensstilen beizutragen. Heute versteht sich eine neue Generation von Aktivisten nicht länger als passive Konsumenten, sondern als aktive ProduzentInnen des eigenen Lebens. Sie suchen, finden, deuten um, sehen im Vorhandenen verheißungsvolle Neuanfänge und begreifen den öffentlichen Raum als Experimentierfeld. Der Vortrag reflektiert die Perspektive der anstiftung, die inmitten des beschriebenen Raums agiert und dadurch einen permanenten Zugang zum empirischen Feld unterhält, der mittel- und langfristig abgesicherte Einblicke ermöglicht
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Diskussionsrunde: Expertise außerhalb Institutioneller Einrichtungen: von der Problemerkennung zum Lösungsansatz [120 Min]
Moderation: Mario Parade, Wissenschaftsladen Potsdam

Urbanes Gestalten – partizipative Städteentwicklung
Yannick Haan, Hack your City

Ob Urban Gardening, Occupy, Flashmobs, Geocoaching, Proteste, Urban Art oder urbane Datenvisualisierung – immer mehr zeigt sich: Wir sind die Stadt! Durch das Digitale können wir dem immer härter werdenden Kampf um den urbanen Raum eine kollaborative und offene Stadt entgegen setzen. Genau hier setzt Hack your City an. Wir wollen in unserem Impuls das Format Hack your City und die Verbindung von Stadtentwicklung, HackLabs und Citizen Science vorstellen.

Von neuen und anderen Formen der kollaborativen Arbeit und Wissensgenerierung in der Stadtentwicklung lernen
Bettina Bauerfeind, Paola d’Alençon, Ulab TU Berlin
Anwohner können als wahre Experten und gleichzeitig als Hauptbetroffene lokaler städtischer Entwicklungen gesehen werden. So wundert es nicht, dass der häufigste Auslöser für eigenes Engagement die persönliche Betroffenheit ist, die das eigene Umfeld betrifft. Bürgerbeteiligung, zivilgesellschaftliches Engagement und selbstinitiierte Projekte stehen in der gegenwärtigen Stadtentwicklung hoch im Kurs. Im Rahmen eines zweijährigen Lehr- und Forschungsprojekts wurde untersucht, wie neue Formate der Produktion, Umgestaltung und Aneignung von städtischen Räumen die Stadtentwicklung verändern und die Hochschule auf ein sich verändertes Berufsverständnis in den Planungs- und Entwurfsdisziplinen reagiert.
Neben der klassischen Forschung, wurde in einem „Lehrforschungsprojekt“ mit Studierenden ein Reallabor am Ostkreuz in Berlin initiiert.
Die Arbeit an der Schnittstelle -zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft- bei der Erforschung und der Entwicklung von kooperativen Stadtentwicklungsprojekten wurde durch die Zusammenarbeit von Studierenden, Experten, Zivilgesellschaft, verschiedenen Akteuren aus der Verwaltung und Eigentümern, in experimentellen und kooperativen Prozessverfahren realisiert.

Wissenschaft und DIV: Der WilaDo als (Internet-) Maker-Space
Frank Nord, Wissenschaftsladen Dortmund

Grundlage unseres Beitrags ist die über 20-jährige Erfahrung des WiLaDo als Ort und Rahmen selbstorganisierter Projekte im Bereich computergestützter Information und Kommunikation, oder etwas verkürzt: Internet. Soweit es der Wahrheitsfindung dient, werden wir den Weg des WiLaDo von der „klassischen“ studentischen WiLa-Initiative im universitären Kontext zum spendenbasierten Provider sozialer Bewegung(en) nachzeichnen. Die für diesen Weg relevanten Aspekte der Ideen- und Realgeschichte des Internet erläutern wir bei Interesse gern. Auf Basis der o.g. eigenen Erfahrungen des WiLaDo verfügt er über richlich Kontakte und Kooperationen mit selbstorganisierten, sozialen und DIY-Bewegungen.
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Workshop: Wie können innovative Initiativen strukturell verstetigt werden? [120 Min]
Moderation: Kirsten von der Heiden, AFoReg Interchange

Peer to peer für studentische Nachhaltigkeitsinitiativen
Henrike Lindemann, netzwerk n

In dem Workshop wollen wir die Erfahrungen der vielen bestehenden studentischen Nachhaltigkeitsinitiativen aus dem ganzen Land nutzbar machen und reflektieren: In einem gegenseitigen Coaching (angelehnt an die kollegiale Beratung) können einige Personen oder Gruppen ihren Fall/ ihre aktuelle Herausforderung innerhalb der Hochschulgruppe oder in einem bestimmten Projekt vorstellen, und alle anderen – studierend oder nicht – können mit ihren Ideen und Erfahrungen unterstützen und beitragen, eine Lösung zu finden. Dazu bringen wir noch Geschichten von Leuchtturmprojekten mit und überlegen gemeinsam, wie die Beispiele guten Gelingens nachhaltiger Hochschulentwicklung in die Breite getragen werden können.

Trotz „Stolpersteinen“ zur Geschlechtergleichberechtigung im Sinne sozialer Exzellenz?!
Rebekka Smuda, Technische Universität Dresden

„Stolpersteine“… Inspiriert von der Vision, gesellschaftliche Verhältnisse mitgestalten und verändern zu wollen, sieht sich das Forschungsprojekt „Gendered University“ mit solchen konfrontiert. Das Angebunden-Sein an eine Universität eröffnet und verschließt den Raum für Veränderungen gleichermaßen. Diese Ambivalenz drängt uns Fragen auf, die einen Raum offenen und regen Austausches fordern. So fragen wir uns unter anderem, wie Veränderungsprozesse aus einem Ort gesellschaftlichen Geschehens heraus wirken können, wenn sich Mitglieder diesem Wandel widersetzen oder aber Impulse nur auf symbolischer Ebene aufgegriffen werden?
„Gendered University“: In unserem Forschungsprojekt werden Geschlechterordnungen an Hochschulen und Ansatzpunkte ihres Wandels im Zuge der derzeitigen Reformprozesse der Hochschullandschaft analysiert.

Nord-Süd-Kooperationen am Beispiel des Empowerments von Frauen zur Bekämpfung von Genitalverstümmelung
Alexandra Reith, Hochschule Emden/Leer

Global betrachtet ist genitale Beschneidung, die an Mädchen und jungen Frauen vorgenommen wird, noch ein verbreitetes Problem. Vor dem Hintergrund einer im Vergleich zu seinem Nachbarland Senegal hohen Prävalenzrate von etwa 76 % in Gambia wird die Frage aufgeworfen, ob der artikulierte Wunsch nach Unterstützung des kleinsten aller afrikanischen Länder zu einer Zusammenarbeit zwischen hiesigen Wissenschaftler/innen und Partnern vor Ort führen kann und wie diese in organisatorischer, finanzieller und fachlicher Hinsicht auszugestalten wäre. Wichtiges Ziel ist das Empowerment von gambianischen Mädchen und Frauen, um damit verbunden nach der Theorie der sozialen Norm Prozesse des Umdenkens zu befördern, die die Aufrechterhaltung der Tradition nachhaltig in Frage stellen könnten und Handeln stärkt, das aus der Nicht-Befürwortung oder Ablehnung der Praktik resultieren kann.

Vom Learning by doing zum Doing and Learning
Johannes Dietrich, Technische Universität Berlin/ Wissenschaftsladen kubus

Der Vortrag gibt einen Einblick in das Konzept der sozial-ökologisch orientierten, studentischen Projektwerkstätten und tu projects. Deren zentrale Idee, das Lernen über die Universitätsgrenzen hinaus auszuweiten und mit praktischen Lösungsansätzen zu verknüpfen, steht dabei im Vordergrund. Beispielhaft werden sozial sowie ökologisch ausgerichtete Projekte anhand folgender Fragen vorgestellt: Wie ist das Verhältnis von Tun und Lernen im Projekt? Wie wird die Zivilgesellschaft ins Projekt einbezogen? Welche Bedeutung hat diese Einbeziehung für die Gesellschaft und die Projektteilnehmenden?Welche Schwierigkeiten ergeben sich aus der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen AkteurInnen?
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Workshop zu regionalen Identitäten [120 Min]

Bürgerwissenschaft – eine neue Perspektive der Landesgeschichte
Bernd Hucker, Universität Vechta

Ziel des Workshops „Regionale Identitäten“ ist es, universitäre Forschung im Bereich der Landesgeschichte für interessierte Kreise außerhalb der Universität zu öffnen und neue Netzwerke zu initiieren. Dabei liegt der Schwerpunkt nicht auf dem gesamten niedersächsischen Raum, sondern, entsprechend der Ausrichtung der Universität Vechta auf den ländlichen Raum unter Berücksichtigung besonderer regionaler Mentalitäten auf historische Aktivitäten im Weser-Ems-Raum.
Zunächst werden in vier Kurzvorträgen (je 10 min) verschiedene Perspektiven von Bürgerwissenschaft im Themenbereich Landes- und Regionalgeschichte vorgestellt. Herr Prof. Dr. i.R. Hucker von der Universität Vechta wird generell zum Thema Landesgeschichte und der Zusammenarbeit von Laien (z.B. Heimatvereine, Interessierte) und Forschern sprechen.
Der Nierdersächsische Heimatbund als Dachverband verhilft mit Veranstaltungen wie dem „Tag des Heimatwissens“ die Bedeutung der Laienforschung im Rahmen der Heimatforschung weiter in den Mittelpunkt zu rücken. Frau Dr. Julia Schulte to Bühne und Anna Quell berichten von aktuellen Aktivitäten und Erfahrungen im Bereich der Bürgerwissenschaften. Herr Pastor Heinz-Dieter Freese, Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V., beschäftigt sich mit archäologischer Prospektion aus der Luft. Diese hat zum Ziel, bislang unbekannte Bodendenkmäler aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit zu erfassen und in die archäologische Datenbank des Landes Niedersachsen aufzunehmen. Herr Freese stellt zur Diskussion, ob archäologische Prospektionen aus der Luft von archäologisch interessierten Laien organisiert und durchgeführt werden können? Herr Udo Elerd, ehemaliger Leiter des Stadtmuseums Oldenburg, gibt einen Einblick in seine Erfahrungen zum Thema Museum und Gesellschaft. Er referiert zum Thema quo vadis Museum: „Was macht Museum außer Ausstellungen?“
Nach den Vorträgen werden in einer Arbeitsphase an Thementischen zu unterschiedlichen Themen diskutiert und gearbeitet.

Bürgerwissenschaft – eine neue Perspektive der Landesgeschichte
Prof. Dr. Bernd Hucker, Universität Vechta

Heimatwissen – Bürgerwissen: alte und neue Formen der Heimatforschung
Dr. Julia Schulte to Bühne und Anna Quell, Niedersächsischer Heimatbund e.V.

Was macht Museum außer Ausstellungen?
Udo Elerd, ehemaliger Leiter Stadtmuseum Oldenburg

Archäologische Prospektion aus der Luft
Pastor Heinz-Dieter Freese, Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V.
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Info Hub – Projekte stellen sich vor und Wissenschaftsläden geben Praxistipps
Unter anderem mit:

Die Citizen Science Plattform www.buergerschaffenwissen.de
Wiebke Volkmann, Wissenschaft im Dialog gGmbH
„Das kann ich auch!“ – hört man oft in der Kunst. So ein Selbstvertrauen wollen wir auch in der Wissenschaft fördern. Wir zeigen, dass Bürgerinnen und Bürger an Projekten in Forschungseinrichtungen, Instituten oder Vereinen mitforschen und sogar eigene Projekte gestalten können. Wie – das erfahrt Ihr an unserem Stand. Und bei was für einem Projekt sagt Ihr: „Das kann ich auch“?
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Projektvorstellung mit Videodemonstration [20 Min]
Moderation: Gisela Prystav, Kubus
 (Kooperations- und Beratungsstelle für Umweltfragen der TU Berlin)

fire works – künstlerische Methoden als Mittel zur Berufsorientierung?
Künstlerische Praxis als Mittel zur Entwicklung einer Berufsorientierung, die sich an Konzepten des Postwachstums orientiert.
Constanze Schmidt, Graduiertenkolleg Performing Citizenship, HCU Hamburg

Angesichts unserer sich wandelnden Arbeitswelt sind viele Schüler*innen überfordert bei der Wahl ihres weiteren Ausbildungsweges:
Zum einen bereiten sie ihre Bemühungen um gute Noten im Sinne eines Erfüllen-Wollens äußerer und verinnerlichter Ansprüche nicht auf ihre berufliche Situation vor. Da es über die Hälfte der zukünftig gesellschaftlich notwendigen Berufe vermutlich noch nicht gibt, wird den Jugendlichen vor allem eine Fähigkeit abverlangt werden – Berufe für sich selbst zu erfinden. Noch weniger sind die Jugendlichen darauf vorbereitet, eine kritische Haltung zu unserer neoliberalen Arbeitsgesellschaft zu entwickeln und sie bei der Berufswahl zu berücksichtigen.
In meinem Forschungsprojekt untersuche ich, wie sich mit Hilfe künstlerischer Praxis eine Berufsorientierung entwickeln lässt, die beide Herausforderungen berücksichtigt – eine Ausbildung zum Working Citizen. Entsprechende mögliche Methoden theatraler Forschung werden im Vortrag kurz anhand einer Videodokumentation meines letzten Theaterprojekts „schule 1.4 – hier wird trainiert“ veranschaulicht.
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Workshop: Energiewende für alle? Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Bürgerinnen am Beispiel von Energiegenossenschaften [90 Min]
Herbert Klemisch, Wissenschaftslaen Bonn e.V.
Christian Lautermann, Universität Oldenburg
Jörg Radtke, Universität Bremen

Anhand aktueller Forschungsprojekte zu Energiegenossenschaften als prominentem Beispiel der Bürgerenergie sollen Methoden, Strategien und Probleme bei der Integration zivilgesellschaftlicher Akteure in wissenschaftliche Prozesse zur Diskussion gestellt werden. In dem Workshop werden aufbauend auf Erfahrungen und Erkenntnissen der Veranstalter neue transdisziplinäre Forschungsansätze vorgestellt. Aus verschiedenen Perspektiven sollen wesentliche Themenaspekte einer partizipativen, engagierten und nachhaltigkeitsorientierten Erforschung der Bürgerenergie gemeinsam mit den TeilnehmerInnen weiterentwickelt werden.
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Workshop: Integration zivilgesellschaftlicher Belange in die Praxis der Hochschulen – RRI, WiLä und andere Ansätze [90 Min]
Moderation: Gabriela Schroffenegger, Institut für Gesellschaftswissenschaftliche Forschung, Bildung und Information (FBI)

Tools für Verantwortungsvolle Forschungs- und Innovationsprozesse – Das RRI-Tools Projekt und die Möglichkeiten von RRI für zivilgesellschaftliche Organisationen
Norbert Steinhaus, Wissenschaftsladen Bonn e.V.

Der Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stellt eine Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte dar. Die Gesellschaft mehr und mehr in Entscheidungen über die Form und Richtung der Forschung und Innovation einzubeziehen rückt zunehmend in den Fokus. Verantwortungsbewusste Forschung und Innovation (Responsible Research and Innovation, RRI) hat sich als eines der Schlüsselworte auf der europäischen Bühne heraus kristallisiert.
Der Wissenschaftsladen Bonn ist der deutsche Projektpartner im EU-Projekt „Responsible Research and Innovation (RRI) Tools“. Ziel des Projekts, an dem Institutionen aus 30 Ländern teilnehmen, ist, ein europaweit akzeptiertes Verständnis zu erarbeiten, was verantwortungsbewusste Forschung und Innovation ausmacht und Wege zu identifizieren, mit denen man eine solche verantwortungsbewusste Forschung realisieren kann.
Über das Projekt werden alle Akteure der Forschungs- und Innovations-Wertschöpfungskette, einschließlich der Wissenschaftler, Industrie, Zivilgesellschaft und Bildungsträger, angesprochen. Das Projekt hat hierfür 19 RRI Zentren im Europäischen Forschungsraum geschaffen. Das Konsortium und die RRI Zentren führen durch den Prozess der Entwicklung eines Toolkits mit praktischen digitalen Ressourcen sowie Aktionen zur Sensibilisierung, Ausbildung, Verbreitung und Umsetzung der RRI Methoden und Dialogformen, welches die gemeinsame Verantwortung aller Interessengruppen für den Forschungs- und Innovationsprozess erhöhen wird.
Nach Stakeholder Dialogen in allen europäischen Ländern wurden vielversprechende Beispiele angewandter verantwortungsvoller Forschung und Innovation zusammengetragen und stehen nun in einer ‚Toolbox‘ den verschiedenen Stakeholdern zur Verfügung. Die weitere Implementierung von RRI soll ab dem Herbst 2015 über Trainingsworkshops unterstützt werden.
Vortrag und Poster erläutern den aktuellen Stand der Entwicklungen und geben einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten, welche auch die Möglichkeiten beschreibt, sich einer Community of Practice anzuschließen.

Verbindung von Wissenschaftsladen-Arbeit und Hochschullehre: Ein Bericht aus dem EU Projekt EnRRICH
Christine Gröneweg, Science Shop Vechta/Cloppenburg, Universität Vechta

RRI steht für „Responsible Research and Innovation“ (verantwortungsvolle Forschung und Innovation) und soll Forschende, Bürgerinnen und Bürger, politische Entscheidungsbefugte, Unternehmen und Ausbildende zusammenbringen, damit sie gemeinsam an Forschungs- und Innovationsprozessen teilnehmen und Forschungsergebnisse an Werte und Bedürfnisse der Gesellschaft anpassen. Das EU-Projekt EnRRICH startet im Juli 2015 und hat zum Ziel, die Leistungsfähigkeit von Studierenden und Lehrpersonal in der Hochschullehre dahingehend zu stärken, dass sie Fähigkeiten, Wissen und Einstellungen im Hinblick verantwortungsvoller Forschung und Innovation (RRI, wie oben beschrieben) in der Lehre entwickeln, um auf Forschungsbedarfe der Zivilgesellschaft (z.B. durch Civil Society Organizations artikuliert) reagieren zu können. Hierzu werden „good practices“ und relevante Ressourcen identifiziert, entwickelt, gelenkt und verbreitet, um die fünf Kernelemente von RRI in der akademischen Lehre in Europa zu verankern. Es werden die Umsetzungen des Projekts in die Lehrpläne der Universität Vechta vorgestellt.

Wie öffnen sich Hochschulen für Fragestellungen aus der Gesellschaft und wie lassen sich BürgerInnen und NGOs in den Forschungsprozess einbinden?
Gabriela Schroffenegger, Institut für Gesellschaftswissenschaftliche Forschung, Bildung und Information (FBI)

Das Institut FBI als Entwickler der Szenario Workshop Methode basierend auf dem EASW (European Awareness Scenario Workshop) empfiehlt diese Methode als besonders geeignet um unterschiedliche Interessensgruppen einzubinden, zukünftige Szenarien gemeinsam zu entwickeln und die für die Umsetzung notwendigen Entscheidungen zu treffen oder zu organisieren. Die erste Besonderheit des Szenario-Workshops sind die TeilnehmerInnen. Sie werden gezielt aus 4 Gruppen von Personen eingeladen. Diese Rollengruppen sind zum angeführten Thema: 1. Bürger_innen/Vertreter_innen von NGOs, 2. Öffentliche Entscheidungsträger_innen/Geldgeber_innen, 3. Universitätsangehörige , 4. Expert_innen für Beteiligungsprozesse/Vertreter_innen von Transfereinrichtungen
Die Unterteilung dient dazu, die gruppenspezifischen Interessen ausgewogen einzubeziehen und alle Beteiligten zu Wort kommen zu lassen. Eine Diskussion verschiedener Berufsgruppen von Angesicht zu Angesicht fördert das gegenseitige Verständnis und macht Motive, Hintergründe und Absichten von Entscheidungen transparent und nachvollziehbar. Die zweite Besonderheit der Methode ist, dass die Teilnehmer_innen sich in die Zukunft versetzen.
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Workshop: Das Potential von EU-Projekten zur Gleichstellungspolitik und Genderforschung [90 Min]
Ansprechpartnerin: Christine Gröneweg, Science Shop Vechta/Cloppenburg, Universität Vechta

Potential von EU-Projekten zur Gleichstellungspolitik am Beispiel von EGERA
Sabine Bohne & Gesine Hasselmeier, Universität Vechta

Potential von EU-Projekten zur Gleichstellungspolitik am Beispiel von EGERA
Sabine Bohne & Gesine Hasselmeier, Universität Vechta
Die Teilnehmer_innen erhalten einen Einblick in das von der EU-Kommission geförderte Projekt “Effective Gender Equality in Research and the Academia (EGERA, siehe auch Siehe www.egera.eu) welches u.a die Erhöhung der Chancengleichheit bzw. Gleichstellung der Geschlechter sowie den Aufbau und Ausbau einer geschlechtergerechten Hochschulkultur zum Ziel hat. Dies wird durch Angebote von Gender & Diversity Trainings und der Implementierung von „Gender Equality Action Plans“ (GEAPs) in den beteiligten Partner-Institutionen forciert. In dem Workshop diskutieren wir entlang von EGERA das Potential für gleichstellungspolitische Veränderungen an Hochschulen und anderen Institutionen.
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Diskussionsrunde: Bürger_innen in der Wissenschaft [90 Min]
Moderation: Matthias Schoof, Hochschule Emden/Leer

Exzellenz von allen? Chancen und Grenzen bei der Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in Wissenschaftsprozessen
Stefan Löchtefeld, e-fect dialog evaluation consulting eG

Die Beteiligung von BürgerInnen in Wissenschaftsprozessen ist kein Selbstzweck sondern soll einen Nutzen für den Prozess oder die Ergebnisse erzielen. Im Vortrag und der anschließenden Diskussion soll es darum gehen, die Chancen aber auch Grenzen der Einbindung von BürgerInnen in Wissenschaft anhand von Beispielen herauszustellen. In einem weiteren Schritt wird mit den Teilnehmenden überlegt, wie durch geeignetes methodisches Vorgehen, die Grenzen verschoben oder aufgehoben werden können und an welchen Stellen dies auch vielleicht nicht gelingt.

Bürgerbeteiligung in Forschung – auch von Kindern: Methodologische Überlegungen
Christine Hunner-Kreisel, Universität Vechta

In meinem Impulsreferat möchte ich Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in Forschung und Innovation am Beispiel der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in meinen eigenen Forschungen darstellen, und dabei Reaktionen der befragten Kinder und Jugendlichen sowie empirische Ergebnisse präsentieren. Neben methodischen Fragen möchte ich dabei aber auch methodologische Überlegungen zu den Grenzen einer Bürgerbeteiligung in Forschung anstellen. Diese Grenzen zeigen sich sowohl in ethischer Hinsicht als auch vor dem Hintergrund von erkenntnistheoretischen Fragen.

Studierende als engagierte BürgerInnen? Didaktische Brückenschläge zwischen zivilgesellschaftlichem und wissenschaftlichem Anspruch in studentischen Forschungsprojekten
Sarah Weber, PH Karlsruhe

Studierende sollen, so der Anspruch der Gesellschaft, nicht nur ExpertInnen werden, die ihr Wissen auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen. Sie sollen auch zu mündigen BürgerInnen heranwachsen, die an der Gesellschaft partizipieren, sich engagieren, kreative Ideen und Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit entwickeln. Was aber, wenn Studierende dies in Forschungsprojekten in einem vorgegebenen Zeitraum, im Korsett von Bologna und Leistungsbewertungen erlernen sollen, gleichzeitig der Anspruch der Wissenschaftlichkeit und methodischen Genauigkeit an sie herangetragen wird? Im Impulsvortrag wird am Beispiel von als Forschungswerkstätten konzipierten Seminaren gezeigt, wie Hochschullehrende Studierende an wissenschaftliches Arbeiten heranführen können, ohne sie dabei in ihrem Engagement auszubremsen.

BürgerInnenbeteiligung bei der Beforschung von Partnergewalt und ihrer Prävention
Yvette Völschow, Universität Vechta

In der Kriminalprävention wird von einem Hellfeld – bestehend aus angezeigten Fällen – und einem Dunkelfeld – das die Kriminalfälle umfasst, die nicht öffentlich und damit nicht statistisch erfasst werden – unterschieden. Vor allem in Deliktsbereichen, die sensible Themen und damit die Schamgrenzen von Betroffenen berühren, wie Gewalt in Partnerschaften, gilt das Dunkelfeld als besonders groß. Um hier dennoch einen Einblick zu bekommen, eignet sich die BürgerInnenbeteiligung über eine BürgerInnenbefragung, die zusammen mit anderen Methoden im Projekt PartnerInnengewalt und Prävention in ländlichen Regionen Niedersachsens (PAGENIE) genutzt wurde. Der Beitrag soll am Beispiel von PartnerInnengewaltprävention neben der Diskussion der Ressourcen und der Grenzen von BürgerInnenbefragungen für die Kriminalforschung auch zur Betrachtung der Ressourcen und Grenzen von BürgerInnenbeteiligung für die Kriminalprävention selbst einladen.

The learning citizen
Maike Gunsilius, Graduiertenkolleg Performing Citizenship, HCU Hamburg

Die Dynamik von Migrationsprozessen prägt unsere Stadtgesellschaft maßgeblich und muss endlich als urbane Ressource anerkannt werden. Wenn Stadt Migration ist, was bedeutet es dann, Bürger_in dieser Stadt zu sein? Mit einer Gruppe von Schülerinnen aus dem heterogenen Hamburger Stadtteil Veddel wird die Autorin die SCHULE DER MÄDCHEN gründen. Das Alltagswissen der Mädchen, ihre Möglichkeiten von Sprach- und Kulturswitch, ihre täglichen transkulturellen Übersetzungsleistungen – diese Kompetenzen machen sie zu urbanen Expertinnen des Zusammenlebens. Die Schule der Mädchen entwirft zukünftige learning citizens und stiftet gleichzeitig dazu an, sich als Autorin des eigenen Lebens zu begreifen und spielerisch „eine Verortung der eigenen Rolle“ innerhalb einer dynamischen postmigrantischen Gesellschaft zu entwerfen.
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Die Konferenz wird gefördert von:
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